Der historische Komplex erhielt im Jahr 2007 von der Stadt Berlin seinen Namen - Robert Koch Forum. Es war eines der größten zu Forschungszwecken errichteten Gebäude in der Kaiserzeit und im kurzlebigen Deutschen Reich. Das Gelände der naturwissenschaftlichen, medizinischen und technischen Institute der Friedrich-Wilhelms-Universität (dem Vorläufer der heutigen Humboldt-Universität) liegt trapezförmig zwischen Dorotheenstraße und Spreeufer, Reichstagsufer. Es wurde zwischen 1873 und 1883 auf Veranlassung des Physikers Hermann von Helmholtz nach Plänen von Paul Spieker, dem Architekten der Universitätsbibliothek der Friedrich-Wilhelms-Universität, erbaut. Unter der Leitung von K.A.F. Zastrau und den Bauinspektoren Hellwig und Kleinwächter als wichtige Mitarbeiter und Bauleiter entstanden von 1873 bis 1877 das Physiologische Institut in der Dorotheenstraße 96, der große Hörsaal in der Mitte des Gebäudes und die Wohnung des Direktors an der Südwestecke.

Die Gebäude des Physikalischen Instituts an der Ecke Reichstagufer/Wilhelmstraße wurden 1878 fertiggestellt, im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und ab 1955 abgerissen. Heute befindet sich auf dem Gelände das ARD-Hauptstadtstudio Berlin. In einer zweiten Bauphase von 1879 bis 1883 wurde das Pharmakologische Institut an der Ecke Dorotheenstraße/Bunsenstraße errichtet, ebenso wie weitere Institute an der Bunsenstraße. Um 1900 wurden die ursprünglichen zwei- und dreistöckigen Gebäude als zu klein erachtet. Der Erweiterungsbau des Chemischen Instituts wurde 1907-1908 nach Plänen des Architekten Georg Thür als Ergänzung zu den 1883 fertiggestellten Gebäuden errichtet. Das Physiologische Institut, die Direktorenwohnungen, das Pharmakologische Institut und ein späterer Erweiterungsbau, das Chemische Institut, wurden an den oben genannten Straßen errichtet.  Das Dachgeschoss des Komplexes, das heute von der Dorotheenstraße und teilweise auch von der Bunsenstraße aus sichtbar ist, wurde ebenfalls später aufgesetzt.

Der Teil des Komplexes an der Dorotheenstraße 94 und 96 wurde von mehreren Einrichtungen der nahe gelegenen Charité genutzt. Unter anderem waren hier das Institut für Mikrobiologie und Hygiene der Charité und ihr Institut für Pharmakologische Toxikologie untergebracht.

Den Namen Robert-Koch-Forum erhielt der Komplex in Anerkennung der Verdienste von Professor Robert Koch, der von 1885 bis 1891 der erste Direktor des Hygieneinstituts der Friedrich-Wilhelms-Universität war. Am 24. März 1882 hielt Koch in der Institutsbibliothek seinen bahnbrechenden Vortrag über die Entstehung der Tuberkulose. Für seine Arbeiten zu diesem Thema wurde er 1905 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Zum Gedenken an diesen Vortrag hat die Weltgesundheitsorganisation den 24. März zum Welttuberkulosetag erklärt.

Der gesamte Komplex ist Teil des Sondervermögens für Daseinsvorsorge (SODA) der Stadt Berlin. Der Teil des Komplexes in der Wilhelmstraße 67 beherbergt heute das Einstein Center Digital Future.

Ab 2019 wird das Gebäude von der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH im Auftrag des Berliner Senats saniert. Nach der Fertigstellung wird das Gebäude wieder ein Haus für Forschung und Lehre im Herzen Berlins sein. Der Einzug der Hertie School als Hauptmieter ist für das Jahr 2025 geplant. Auch die Berliner Hochschulallianz wird hier ihren Sitz haben.