Veranstaltung

How can democracy support climate action? (Discussion in German)

Klimawandel und Demokratie – wie stehen die Chancen?

Jetzt wollen sie (fast) alle das Klima retten. Ist es der laute Protest der Schüler, sind es jahrelange Ermahnungen durch die Wissenschaft, ist es das Aufspringen auf einen kurzfristigen Hype? Und was heißt dies für unsere Institutionen?

Darüber diskutiert rbb Inforadio-Moderator Harald Asel mit Christian Flachsland, Professor of Sustainability an der Hertie School, Bernd Ulrich, stellvertretender Chefredakteur der Zeit, Tanja Wielgroß, Vorstandsvorsitzende der Vattenfall Wärme Berlin AG und Pascal Führing, Mitglied der WWF-Jugend und Student an der Humboldt Universität.

Die Chancen stehen günstig: viele Bürger sind bereit, ihren Lebensstil zu ändern und sich eine intakte Umwelt etwas kosten zu lassen. Zumindest ein bisschen. Politiker überbieten sich mit Vorschlägen von der CO2-Steuer bis zur Rettung der Bienen. Unternehmen sehen neue Geschäftsmodelle. Nun wird am 20. September das Klimakabinett der Bundesregierung einen Maßnahmenkatalog beschließen. Aber verdeckt die hektische Aktivität nicht, dass tiefergehende Entscheidungen anstehen? Jene "große Transformation der Industriegesellschaft", wie sie von Vordenkern gefordert wird. Braucht es möglicherweise ein ganz anderes Sprechen über all diese Probleme? Sind die Herausforderungen mit unseren Verwaltungsvorschriften und unseren politischen Abstimmungsprozessen überhaupt zu stemmen? Ist die repräsentative liberale Demokratie gegenüber den Interessen mächtiger Player am Ende zu schwach? Was ist von autoritären Lösungen zu erwarten?

Bei all den grundsätzlichen Überlegungen wollen wir nicht vergessen: welche Maßnahmen können morgen schon greifen, um wenigstens die international vereinbarten Klimaziele zu erreichen?

Christian Flachsland ist Professor of Sustainability an der Hertie School. Seine Forschungsinteressen liegen in der Governance und politischen Ökonomie von Klima-, Energie- und Nachhaltigkeitspolitik. Ein Schwerpunkt seiner Forschung sind die institutionelle Analyse von Politiken in Mehrebenensystemen sowie zeitliche Dynamiken von Politikpfaden. Christian leitet auch die Arbeitsgruppe Governance am Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC). Er war zuvor Co-Leiter der Arbeitsgruppe Assessments und Wissenschaftliche Politikberatung am MCC, und Mitautor des Fünften Sachstandsbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC).

Bernd Ulrich ist Journalist und seit 2003 stellvertretender Chefredakteur der Wochenzeitung Die Zeit. Ulrich verweigerte den Kriegsdienst, betätigte sich in der Friedensbewegung der neunzehnhundertachtziger Jahre und studierte Politikwissenschaft und Philosophie in Marburg sowie Neue deutsche Literatur und Soziologie an der Universität Essen. Sein Buch „Alles wird anders. Das Zeitalter der Ökologie“ erscheint in diesen Tagen.

Tanja Wielgoß ist seit März 2019 Vorstandsvorsitzende bei der Vattenfall Wärme AG und hat damit die Kontrolle über die Berliner Vattenfall-Kraftwerke und das Fernwärmenetz. 2001 begann sie in Berlin für die Unternehmensberatung Roland Berger zu arbeiten. Von November 2014 bis Dezember 2018 war sie Vorstandsvorsitzende der Berliner Stadtreinigung (BSR). Sie ist Mitglied im Stiftungsrat der AllBright Stiftung.

Pascal Führing ist Mitglied der WWF-Jugend und studiert ab Oktober Mathematik und Physik an der Humboldt-Universität.

Moderation

Harald Asel, Redakteur, Autor und Moderator, rbb Inforadio.

In Zusammenarbeit mit rbb Inforadio.