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Zwischen Mariupol und Ankara: Wie viel Diplomatie braucht der Ukrainekrieg?

Eine Podiumsdiskussion über die strategische Positionierung Deutschlands im Ukrainekrieg und Optionen den Konflikt zu beenden. Diese Veranstaltung wird gemeinsam vom Centre for International Security der Hertie School und der Potsdamer Arbeitsgruppe für Sicherheitspolitik ausgerichtet.

Der russische Überfall auf die Ukraine bestimmt seit mehr als einem Jahr den internationalen politischen Diskurs. Insbesondere die Frage nach der Positionierung der Bundesregierung und ihr strategisches Vorgehen ist Grundlage zahlreicher kontroverser Debatten.

Die westliche Staatengemeinschaft definiert mehrheitlich die Wiederherstellung der territorialen Souveränität der Ukraine als notwendige Bedingung für einen gefestigten Frieden und die Wahrung der internationalen Ordnung. Was genau dies in der Praxis bedeutet und wie der Weg dahin aussehen soll - diese Fragen führen zu signifikanten Spannungen innerhalb der Allianz.

Während ein Großteil der westlichen Bündnispartner für die Lieferung von Rüstungsgütern plädiert, fordern Gegenstimmen, dass der Konflikt am Verhandlungstisch ohne weiteres Blutvergießen gelöst werden muss. Der richtige Weg zum Frieden ist, die Eskalation der Waffenlieferungen zu stoppen und eine diplomatische Lösung voranzutreiben.

Doch kann es überhaupt erfolgreiche Verhandlungen ohne militärische Erfolge geben oder entfernt sich mit jedem weiteren Tag der Eskalation die Aussicht auf eine baldige diplomatische Lösung des Konflikts? Sind Krieg und Diplomatie womöglich nicht zwei sondern eine Seite derselben Medaille? Wieviel Diplomatie braucht es im Ukrainekrieg?

Knut Abraham (CDU), Renata Alt ​​​​(FDP), Prof. Dr. h.c. Wolfgang Ischinger und Prof. Dr. Johannes Varwick werden in einer von Prof. Marina Henke, PhD moderierten Diskussion versuchen diese Fragen zu beantworten.

Diese Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.

Podiumsteilnehmer

Sprecher

  • Knut Abraham (CDU) ist ein deutscher Diplomat und Mitglied des Bundestages. Bis zum Antritt seines politischen Mandats war er unter anderem als Gesandter der deutschen Botschaft in Warschau, als Generalkonsul in Washington sowie als Referatsleiter für globale Fragen im Bundeskanzleramt tätig. Im Rahmen seines politischen Amtes setzt er sich als Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und als Obmann im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe intensiv für die Unterstützung der Ukraine und die europäische Integration der Balkanstaaten ein.

  • Renata Alt (FDP) ist Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe des Deutschen Bundestages. Geboren in der ehemaligen Tschechoslowakei, setzt sich die überzeugte Europäerin ganz besonders für die deutsche Außenpolitik in Osteuropa ein. Seit 2017 ist Alt Mitglied des Deutschen Bundestages und in verschiedenen außenpolitischen Gremien aktiv. Alt setzte sich in der Vergangenheit immer wieder klar für die Durchsetzung der Menschenrechte in Bezug auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ein und befürwortete den Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofes gegen Vladimir Putin.

  • Prof. Dr. h.c. Wolfgang Ischinger ist Professor Emeritus of Security Policy and Diplomatic Practice. Aktuell ist er Senior Fellow an der Hertie School und Founding Director des Centre for International Security. Von 2008 bis 2022 war er Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz und ist seitdem Präsident des Stiftungsrats der Stiftung Münchner Sicherheitskonferenz. Von 2006 bis 2008 war er Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Großbritannien und von 2001 bis 2006 Botschafter in den Vereinigten Staaten. Zuvor war Wolfgang Ischinger in verschiedenen diplomatischen und politischen Ämtern tätig, u.a. als Staatssekretär und Stellvertretender Außenminister (1998-2001). Er studierte an den Universitäten Bonn und Genf, der Fletcher School of Law and Diplomacy, der Tufts University und der Harvard Law School

  • Prof. Dr. Johannes Varwick hält seit 2013 die Professur für Internationale Beziehungen und europäische Politik an der Universität Halle-Wittenberg. In seiner Forschung beschäftigt sich Varwick insbesondere mit dem politischen System, Entscheidungsprozessen, Erweiterungen und der internationalen Rolle der EU sowie mit der NATO und den Vereinten Nationen. Im Bereich der Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik sind die Probleme des Multilateralismus, das Völkerrecht und die Reform der Bundeswehr Kernthemen seiner Arbeit. Im Kontext des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine appelliert Varwick für eine Verhandlungslösung und einen Neutralitätstatus der Ukraine.

Moderatorin

  • Prof. Marina Henke, PhD ist Professor of International Relations an der Hertie School und Direktorin des Centre for International Security. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen militärische Interventionen, Friedenssicherung und europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Professor Henke hat an der Princeton University promoviert, ihr Masterstudium an der Sciences Po Paris und der London School of Economics und ihr Bachelorstudium an der Sciences Po Paris abgeschlossen. Anschließend hat sie als Dozentin und Postdoc an der Woodrow Wilson School of Public and International Affairs der Princeton University gearbeitet und war Associate Professor an der Northwestern University mit dem Schwerpunkt Internationale Beziehungen tätig.

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