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Herausforderungen für Politik und Wirtschaft in der europäischen Krise

Gerhard Schröder, Bundeskanzler a.D.

Die Europäische Union steht vor der größten Herausforderung seit ihrer Gründung. Sie muss die finanziellen Folgen der Krise bewältigen, aber sich auch politisch neu definieren: Um die Währungskrise langfristig zu überwinden, ist es unausweichlich, dass sich Europa stärker politisch integriert. Der nächste Schritt muss die wirkliche politische Union sein, eine europäische Föderation. Auch globalpolitisch ist diese Union wichtig, denn die Koordinaten in der internationalen Politik verschieben sich, und zwar nicht zugunsten Europas: Länder wie Brasilien, Indien und China gewinnen stetig wirtschaftlich und politisch an Macht. Nur ein vereintes Europa hat eine Chance. Ein Nationalstaat alleine, sei es selbst das starke Deutschland, ist zu schwach, um in diesem globalen Wettbewerb wirtschaftlich wie politisch mithalten zu können. Führt die Europäische Union den Integrationskurs nach innen wie nach außen fort, dann wird sie eine erfolgreiche Gemeinschaft bleiben, die Vorbild für andere Staaten und Regionen ist.

Einführung und Moderation:
Ayad Al-Ani, Professor,
ESCP Europe Wirtschaftshochschule Berlin